Natürlich Ökolandbau

Beim Ökolandbau steht die Arbeit mit der Natur im Vordergrund. Auf dem Acker werden keine chemisch synthetischen Dünge- und Spritzmittel eingesetzt. Wir arbeiten selbstverständlich ohne Gentechnik. Für Tiere ist es wichtig sich genügend bewegen zu können und frische Luft schnappen zu können. Wir wollen für uns, für unsere Tiere, den Acker und die Natur das Beste, darum haben wir uns für den Ökolandbau entschieden. Unser Hof verfügt über ca.130 ha Gesamtfläche, davon 70 ha Ackerland, 20 ha Grünland sowie insgesamt 40 ha Wald. Von der landwirtschaftlichen Nutzfläche sind gegenwärtig 35 ha von Nachbarn gepachtet.

Versen
Kühe

Artgerechte Tierhaltung

Wir stellen bei uns besonders hohe Anforderungen an die Tierhaltung. Unsere Tiere haben viel Platz im Stall, einen Auslauf im Freien und natürlichen Lichteinfall im Stall. Dem Grundsatz der Kreislaufwirtschaft entsprechend werden nicht mehr Tiere auf unserem Biolandbetrieb gehalten, als unsere Flächen an Futter hergeben. Die Standards in der Bio-Tierhaltung wie: keine Verabreichung von Hormonen, Verzicht auf Gentechnik und keinen prophylaktischen Einsatz von Tierarzneimitteln sind für uns selbstverständlich. Stattdessen stärken wir das Immunsystem durch artgerechte Haltung und Fütterung und fordern keine Höchstleistungen von unseren Tieren.

Kühe, Schweine und Co.

Unsere Mutterkühe sind während des gesamten Sommers draußen auf den Weiden und bekommen auch dort ihre Kälbchen. Unsere Schweine können sich zu jeder Tages- oder Nachtzeit in den Regen oder in die Sonne legen. Im Schweinsgalopp geht es von drinnen nach draußen und im Stroh wird kräftig gewühlt. Einmal im Jahr, vor Weihnachten gibt es bei uns auf dem Hof Puten die ebenfalls reichlich Platz vorfinden.

Kuh

Unsere Kühe

Wir halten eine 12-köpfige Mutterkuhherde mit einem Zuchtbullen und ihrem Nachwuchs. Im Sommer leben unsere Rinder auf den hofeigenen Weiden und genießen dort das frische Gras. Im Winter befinden sie sich in geräumigen Ställen auf Stroh oder im Laufhof an der frischen Luft unter freiem Himmel. Unsere Mutterkühe kalben im Frühling in der Herde. Die Kälber bleiben ca. 9 Monate bei der Kuh auf der Weide. Danach setzen wir die Kälber von den Kühen ab. Entweder verkaufen wir die männlichen Kälber an Betriebe in der Umgebung oder schlachten sie. Die weiblichen Kälber dienen der eigenen Nachzucht. Im Winter werden unsere Kühe ausschließlich mit Heu, Silage und Stroh gefüttert.

Kuh
Bei uns dürfen die Kälbchen zusammen mit Ihren Mutterkühen auf der Weide groß werden.
Schweine

Unsere Schweine

Die Haltung unserer Schweine erfolgt nach den Richtlinien des Biolandverbandes. Unsere Schweine kaufen wir als Ferkel vom Biolandhof Lindwedel aus Dinstorf (40 km Entfernung) Wir haben Platz für ca. 60 Schweine, die bei uns auf dem Hof in dick mit Stroh eingestreuten Ställen mit Auslauf gehalten werden. Das Stroh nutzen die Schweine als Spielzeug, zum Nestbau und zum Wühlen. Durch die ausgesprochene Reinlichkeit der Schweine sind Liege- und Kotplätze in den Ställen stets getrennt. Die Tiere finden zu jeder Tageszeit Schutz im Stall oder können sich auf der Außenfläche frei bewegen. So nehmen die Tiere aktiv an den Tageszeiten teil und können Sonne, Regen und Wind wahrnehmen. Neben einer hofeigenen Getreideschrotmischung erhalten die Schweine zur Fütterung auch sämtliche Gemüseabfälle. Ballaststoffreiches Raufutter wie Heu und Stroh stehen immer zur Verfügung. Die Firma Ökoland aus Wunstorf vertreibt unsere Schweine, in diverse Fleisch- und Wurstprodukte verarbeitet, im Naturkostfachhandel. Mit der Nähe zum Schlachtort Bad Bevensen und der Firma Ökoland sorgen wir für kurze Transportwege.

Schweinchen
Hahn

Was sonst noch bei uns lebt

Unsere 58 Hühner mit Hahn, Katzen, ein paar Mäusen und vier Pferden runden die Tier-Vielfalt auf unserem Hof ab.

Hofkatze
Pferde auf dem Oesenhof
Hofkatze
Pferde auf dem Oesenhof

Was wächst denn da?

Wir säen und pflanzen verschiedene Ackerkulturen auf unseren Feldern. Hokkaido-Kürbisse, Brot- und Futtergetreide, Braugerste, Kartoffeln und Futterpflanzen wie z. B. Kleegras gedeihen dort unter unserer Pflege. Vielfalt ist ein wichtiger Bestandteil des Biolandbaus. Die Bodenfruchtbarkeit erhalten und verbessern wir durch die Anwendung von hofeigenem Mist und Kompost, eine weite Fruchtfolge mit Kleegras und Zwischenfrüchten und eine schonende Bodenbearbeitung. So reifen auf unseren Feldern die Früchte mit einer besonderen Qualität heran.

Kartoffelacker

Des Öfteren sehen Sie bei uns einen „Gemengeanbau“, das heißt z.B. Erbsen und Gerste gemischt. So erzeugen wir unser eigenes Futter für die Schweine. Wir sorgen für Farbtupfer in der Natur und legen Blühstreifen an oder sähen Blühpflanzen als Zwischenfrüchte oder Untersaaten an.

Nährstoff für unsere Felder

Öko Weizenfeld

Leguminosen

Stickstoff ist der wichtigste Nährstoff für das Wachstum der Pflanzen. Er wird beeinflusst durch die Fruchtfolge, das Klima, die Bodenart und die Bodenbearbeitung durch uns Bauern.

Die Fruchtfolge, also die Anbaureihenfolge der einzelnen Kulturen innerhalb der Vegetationsperiode und über das Jahr, spielt daher im ökologischen Landbau eine ganz wesentliche Rolle. Es soll möglichst zwischen tragenden, dem Boden Nährstoffe zuführenden und abtragenden, d.h. nährstoffzehrenden Kulturen abgewechselt werden. So ist eine Kreislaufwirtschaft gewährleistet, welche die Fruchtbarkeit der Böden dauerhaft gewährleistet.

Damit die Bodenfruchtbarkeit gefördert wird und dem Boden nicht nur Nährstoffe entzogen werden, bauen wir in der Fruchtfolge auf dem Oesenhof Erbsen und Lupinen an, die der Eiweißfutterversorgung unserer Tiere dienen. Diese Leguminosen (Hülsenfrüchte) nehmen über Bakterien an ihren Wurzeln Stickstoff auf, der der nachfolgenden Hauptfrucht (z.B. Kartoffeln,…) wieder zur Verfügung steht.

Kreislaufwirtschaft

Unser Ackerbau und das Vieh ergänzen sich bestens. Die Schweine, Puten und Rinder fressen unser eigenes Futter. Dafür bekommt der Acker wieder den guten Mist zugeführt.
Das Stroh brauchen wir zum einstreuen. Es wandert gut verrottet wieder zurück auf den Acker.
Durch Klee-Grasanbau (Leguminosen-Anbau) binden wir zudem Stickstoff aus der Luft – für uns ein fast kostenloser natürlicher Dünger.

Kartoffeln

Kartoffeln

Sorten

Auf ca. 20 ha wachsen auf unseren Äckern Kartoffeln. 10 Verschiedene Sorten, festkochende Sorten wie z. B. Belana und Ditta, vorwiegend festkochende Sorten wie z.B. Agria und Finka sowie die mehlig kochende Sorte Afra bauen wir für den Frischmarkt an. Ein weiterer Schwerpunkt im Kartoffelbau ist die Pflanzgutproduktion.

Anbau

Der günstigste Zeitpunkt für die Pflanzung der Kartoffeln liegt im April. Nach der Pflanzung werden durch verschiedene Bodenbearbeitungsmaßnahmen das Beikraut (Unkräuter) reguliert und die typischen Kartoffeldämme gezogen. Nach dem Auflaufen der Kartoffeln, ca. 3-4 Wochen nach Pflanzung) ist noch mehrmaliges Hacken zur Bekämpfung von unerwünschten Beikräutern notwendig. Je nach Sorte benötigen die Kartoffeln 90 – 120 Tage Wachstumszeit bis zur Ernte. Unsere Kartoffeln werden über organische Düngemittel (Kuhmist, Hühnermist) mit Nährstoffen versorgt. Zur Reduktion des Krautfäuledruckes setzen wir Kupferpräparate ein. Nachdem die Kartoffeln „schalenfest“ geworden sind, meist ca. 4 Wochen nach Abreife der Knollen, beginnen wir im August mit der Ernte.

Ernte und Lagerung

Die Kartoffelernte kann erst beginnen bei vollkommen ausgereiften Knollen sobald die Kartoffeln schalenfest sind. Werden diese Hinweise nicht beachtet, weisen die Kartoffeln später sehr schlechte Lagereigenschaften auf. Bei der Ernte ist große Sorgfalt geboten, denn die Kartoffel ist als Frucht sehr empfindlich. Mit dem Kartoffelroder werden die Knollen mechanisch geerntet. Erdklumpen, Steine und beschädigte Kartoffeln werden beim Roden aussortiert. Auch bei der Lagerung zeigt sich die Kartoffel anspruchsvoll, sie braucht eine trockene, kalte (4 – 7 Grad) Umgebung, dann kann sie problemlos bis ins nächste Frühjahr gelagert werden. Auf dem Hof in der Kartoffelscheune können wir ca. 150 t in Kisten lagern, für weitere 500 t mieten wir uns Lagerkapazität in Wietzendorf dazu. Vor dem Verkauf werden die Kartoffeln sortiert und verpackt. Bei der Sortierung werden die Knollen nach Größe und Form unterschieden. Zum Verkauf werden die Kartoffeln gereinigt, abgewogen und entweder lose per LKW oder in Säcke verpackt.

Kürbisse

Hokkaidokürbis

Sorten

Auf dem Oesenhof bauen wir Hokkaido-Kürbisse der Sorte Fictor auf einer Fläche von ca. 2 ha an. Der Kürbis ist sowohl für den Frischmarkt als auch für Verarbeitungsware vorgesehen. Der Hokkaido zählt zu den bekanntesten Kürbissen und stammt ursprünglich aus Japan. Die dunkelorange, 0,5 bis 2 kg schwere Frucht muss nicht geschält werden und lässt sich hervorragend zu Suppen und anderen schmackhaften Gerichten verarbeiten.

Anbau

Die Aussaat des Hokkaidos erfolgt ca. Mitte Mai nach den Eisheiligen. Den hohen Nährstoffbedarf der Kürbisse decken wir durch die Düngung mit gut verrottetem Kuhmist. Der weite Reihenabstand von 1,5 m ermöglicht uns über einen langen Zeitraum die Beseitigung des Beikrautes mit der Maschinenhacke. Dennoch ist es notwendig den Bestand 1-2 Mal mit der Handhacke „sauber zu halten“.

Ernte und Lagerung

Die Ernte der Kürbisse erfolgt per Hand im September /Oktober. Nach der Ernte werden die Kürbisse sortiert und in Großkisten auf dem Hof eingelagert. Bei guten Lagerbedingungen können wir den Frischmarkt bis Februar mit Hokkaido beliefern.

Getreide

Öko Weizenfeld

Sorten

Weitere Kulturen im Ackerbau sind bei uns der Dinkel, Roggen, Weizen und Braugerste. Dinkel, Roggen und Weizen vermarkten wir als Brotgetreide an Bio-Mühlen, die Braugerste verkaufen wir direkt an Bio-Mälzereien.

Anbau

Dinkel ist ein sehr anspruchsloses Getreide und kommt auch mit geringer Nährstoffversorgung aus. Außerdem ist Dinkel sehr robust, besonders gegenüber Schädlings- und Pilzbefall. Deshalb ist Dinkel ein ideales Getreide für den ökologischen Landbau.

Ernte und Lagerung

Je nach Verwertung wird der Dinkel halbreif als Grünkern geerntet oder nach völliger Reife, wie bei uns auf dem Oesenhof, als Dinkelkorn. Da die Körner auch nach dem Dreschen von den Spelzen fest umhüllt bleiben, müssen sie, bevor sie vermahlen werden können, geschält werden. Länger gelagert wird bei uns auf dem Hof nur das Getreide für unseren Eigenbedarf und den unsere Tiere.

Felder und Wiesen

Wiesen und Weiden

Unser Hof ist umgeben von zahlreichen Wiesen, die je nach Bedarf als Weide für unsere Kühe und Pferde genutzt werden können.

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